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Uxmal

79 Km südlich von Mérida an der Straße nach Campeche finden Sie in den Puuc-Hügeln die Zeremonialstätte von Uxmal. Die Puuc-Maya stammen aus dieser Region und sind auch nach ihr benannt. Kleiner in den Dimensionen als Chichén Itzá, wird die Puuc-Architektur jedoch als die schönste der "Neuen Welt" angesehen. Schon Catherwood wußte um die Bedeutung Uxmals und hat uns in seinen Zeichnungen von 1841 viele wertvolle Informatonen hinterlassen. Ungefähr 600 - 950 n. Chr. entstanden, bedeutet der Name "Uxmal" die "Dreimal Erbaute", und die Bedeutungen vieler Bauten sind heute noch nicht vollständig entschlüsselt.

Sicher ist, daß sich die ganze Anlage in verschiedenen Bauphasen entwickelt hat, mit wunderschön verzierten Fassaden, riesigen Terrassen und Plätzen, Säulen und Torbögen. Die Gebäude sind noch heute Beweis der hohen Baukunst der Maya vor dem vermuteten Eintreffen der Tolteken. Jedoch gibt es keinerlei Anzeichen einer kulturellen Dominanz oder kriegerischen Auseinandersetzung mit den Tolteken, noch für einen Zusammenbruch der Maya-Kultur. Dies würde bedeuten, daß Uxmal auf seinem Höhepunkt verlassen wurde.

Es gilt als gesichert, daß Chac, der Regengott der Maya, um 900 n. Chr. als Herrscher der Siedlung verehrt wurde. Trotz der sehr eigenwilligen Architektur gibt es auch hier deutliche Anzeichen eines zentralmexikanischen Einflusses. Der Einsatz der Säulen, die Mosaiktechnik, die phallischen Symbole und die Anwesenheit der Gefiederten Schlange, die in der Maya-Sprache Kukulkán heißt, sprechen für einen mehr oder weniger intensiven Kontakt zu den Kulturen Zentralmexikos.



Luftaufnahme von Uxmal






In der Eingangshalle der Anlage






Die Pyramide des Wahrsagers

Das Gelände umfaßt 800 m N-S und 700 m O-W. Es wurde zum ersten Mal 1929 von Robert H. Merrill vermessen und in einem Lageplan festgehalten. Dominiert wird die Anlage von der 38 m hohen ovalen Pyramide des Wahrsagers, "Piramide del Adivino" oder "Templo del Enano". 118 steile Stufen führen hinauf zu einem der 5 Tempel, und von hier oben haben Sie einen Panoramablick auf die gesamte Anlage.



Die Pyramide des Wahrsagers

Die Legende besagt, daß die Pyramide von einem Zwerg mit übernatürlichen Kräften in nur einer Nacht erbaut bzw. erzaubert wurde. Tatsächlich wurde über 300 Jahre an den 5 übereinanderliegenden Tempel-Pyramiden gebaut. Heute ist nur noch eine Pyramide mit einem Tempel zu sehen. Im Inneren der Pyramide liegt der älteste der Tempel, und hier hat man die "Königin von Uxmal" gefunden, eine Steinskulptur, die heute im Anthropologischen Museum in Mexiko City aufgestellt ist. Das Loch in der hinteren Treppe führt Sie zu diesem Tempel.



Die Pyramide des Wahrsagers

Unterhalb der Spitze liegen 3 weitere Tempel, jeweils nur von einer Seite zugänglich. Wenn Sie die Pyramide besteigen wollen, tun Sie das von der Ostseite aus, hier hilft eine Eisenkette beim Auf-/Abstieg. Bedenken Sie aber, daß der Abstieg schlimmer als der Aufstieg und diese Pyramide die steilste von allen ist.



Neben der Pyramide des Wahrsagers






Die steile Treppe der Pyramide des Wahrsagers






Aussicht vom Gipfel der Pyramide des Wahrsagers






Das Haus der Nonnen

Wenn Sie von oben nach Westen blicken, sehen Sie das Haus der Nonnen, "Cuadrangulo de las monjas". Wohl mehr der äußerlichen Erscheinung wegen haben die Spanier dieses Gebäude als "Nonnenhaus" bezeichnet. Tatsächlich erinnert der quadratische Bau an ein Kloster. 65 x 45 m mißt der Innenhof, auf den sich viele einzelne, zellenartige Räume unterschiedlicher Größe öffnen.

Die Verwendung dieser Kammern ist noch unklar. Die Spanier interpretierten sie als "Opferzellen", in denen Jungfrauen auf ihren Opfertod warteten. Es gibt jedoch keinen haltbaren Hinweis auf Menschenopfer.



Der Innenhof des Nonnenhauses

In Uxmal gibt es keine Cenoten, sondern das Wasser wurde in Zisternen ("aguadas") gesammelt. Die 4 Gebäude sind jedes für sich abgeschlossen, jedoch nicht gleich lang. Nord- und Südhaus sind 70 m, das Westhaus ist 55 m und das ihm gegenüberliegende Osthaus ist 50 m lang. Trotzdem ergibt das Gesamtbild ein harmonisches Ganzes. Das Nordhaus ist mit Schlangen, Chacs (Regengottmasken) und geometrischen Motiven verziert. Die Eckmasken von Chac am Westgebäude sind besonders beeindruckend. Da man viele Herrscher-Symbole, wie die Venus, ein Thronsymbol, Kriegssymbole und eine Stele gefunden hat, gilt als gesichert, daß es sich um ein Haus für die Elite Uxmals gehandelt hat. In den Gebäuden gibt es jeweils gleich viele Innen- wie Außenräume, jedoch in unterschiedlicher Anzahl je Gebäude. In der Mitte des Südgebäudes ist der Eingang zum Hof.



Durch diesen Torbogen kommt man zum
Ballspielplatz.

Durch einen Bogen geht man zum Ballspielplatz, der zwischen dem Haus der Nonnen und dem Gouverneurspalast liegt. Er wurde bisher nur teilweise restauriert, muß aber um die 40 m lang gewesen sein. Der Ring am Ballspielplatz stammt aus dem Jahre 905 n. Chr.

Auf dem Ballspielplatz haben die Archäologen viele Hieroglyphen des Gottes Chac gefunden.



Hinter dem Torbogen






Ein Leguan